Kompliziert

imageIn mich hinein erklärte ich´s mir, sehr kompliziert, aber ich verstand´s, dem Himmel sei Dank! Bei den Eichen war ich mir ganz sicher, bei den Buchen immer noch, bei den Pappeln verlor ich den Faden, nahm ihn wieder auf am Wassergraben. Dort bereits voller Zweifel, der Erklärungsturm nur hochgestapelt, nicht sturmsicher, wackelt, fällt. Ich gehe nach Haus´, stehe im Flur, Regentropfen hängen an meines Südwesters Schnur. Ich verstehe nichts mehr. Was soll´s, meinetwegen. Hunde, wir müssen wieder in den Regen!

Im Garten / 15. April ´16

„Was muss man lange zwitschern bis der Frühling endlich kommt, sagte der Spatz“ (Karel Čapek)

Feuer zieh!

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Wir sitzen am Kamin, schauen ins Feuer. Leb´ wohl, Winter! Geh!
Ich: Wünsch´ dir was!
Hund1: Feuer zieh! Steige auf! Drachenköpfig, flammenwerfend, zischend, speiend. Ich habe die Macht, das verkünde, sie sollen vor Furcht erstarren!
Ich: Ganz du selbst, jaaa
Hund1: Jetzt du
Ich: Feuer zieh, wüte, zerstöre, verbrenne, zieeeeh …
Hund2: Feuer zieh … ??!!
Ich: … damit jeder im Dunkeln ein Licht sieht
Hund2 nickt. Wir schauen ins Feuer, in die wärmenden Flammen, so ist es gut, die Bitterkeit schwindet, man muss die gewaltige Kraft zähmen.

Der 80. Geburtstag

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Justo war sehr empfindsam, er ging lieber aus dem Haus, bevor er sich in einen Streit hineinziehen ließ. Da hängt der Haussegen schief, wussten die Nachbarn, wenn Justo wieder allein die Straße entlangging. Luke hatte die Gnade der späten Geburt, für seine üble Tat gab es früher den Strick. Hühnerraub. Die drei Baris, treu und lieb. Einen müsste ich noch kennen, rief ich doch „Bali, Bali“ hinterher. Bubba, Oma´s Liebling. Burek und Bolek … hier wurde geweint … sie verschwanden, kehrten nicht mehr heim. Der 80. Geburtstag verlief in sentimentaler Runde. Unter den Gästen auch Kubuś, Misiek, Lulu, Buzz und Mel. Wir schauen zu den Hunden – klein, groß, dick, dünn, kraus, glatt. Die Familienlage vertrackt, nicht ohne Wunden, in einem sind wir uns einig, wir mögen schwarze Hunde.

Hund im Haus. Eine Kosten-Nutzen-Analyse

imageNüchtern betrachtet, ich kann nicht anders, was bleibt übrig, frage ich mich? Was bleibt übrig nach Abzug aller Kosten, Mühen und Zeit. Nicht viel. Hunde erzeugen Wärme, heißt es, eine komplizierte Umrechnung, doch am Ende reicht es für nichts. Hunde verteilen das Chi, die gute Energie, die sich sonst im Hausflur stauen würde. In der Tat verteilen wir sehr viel, allein wie sie mich zum Narren halten mit dem Ich-muss-raus-gar-nicht-wahr-ich-muss-nicht-Spiel. Es sieht nicht gut für euch aus! Ohgottohgottohgott, verzweifelt Hund2.
– Was sagst du dazu, Hund1?
– Nüchtern betrachtet, sagst du?
– Ja
– Schenk´ dir was ein und trink´!

Pelzige Gedanken

imageWoran denkt mein Hund, wenn er halb im Schlaf, halb wach vorm Kamin liegt? Siehst du den Gräsertango? Fragt er mich. Den Espenlaubwind? Den bunten Schatten, der ins Dunkle flieht? Ich stocke, bin ratlos, was sage ich ihm? Nein? Hakt er nach, gibt es das nicht? Doch, doch, das alles gibtˋs. Woran denken Hunde, Tiere? Ich weiß es nicht.

Schnee! / 2

21.01.16. Schnee, Frost, kalt, windig, trotzdem sehr schön.

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Im Wald
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Im Wald
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Waldweg
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Mitten im Weg liegt ein totes Huhn. Oder etwas anderes, es fehlt der Kopf. Mein Hund wollte der Sache auf den Grund gehen, durfte aber nicht.
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Dompfaffen, diesmal ein Damenüberschuss.
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Am Waldrand
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Am Waldrand

Die Hausordnung

imageWir dachten, dass ein Hund feste Regeln braucht. Den Empfehlungen gemäß, legten wir daher eine bindende Hausordnung fest. Der Hund darf nicht in die Küche, nicht ins Schlafzimmer, folglich auch nicht ins Bett. Darf nicht am Tisch betteln, nicht auf die Couch, nicht im Wege stehen, nicht über eigene Ressourcen verfügen und noch einiges mehr, was er nicht darf.

Und dann kam er, damals noch mehr ein Pfundwurst, als ein richtiger Hund. Dieser Pfundwurst sah sich verloren im Zimmer um, behackte mit spitzen Zähnchen das Bücherregal, hangelte an der Gardine bis ein Loch riss, setzte sich schließlich vor uns hin. Ooooh, er macht Sitz! Fiep, fieeeep, fieeeep, der Pfundwurst klagte uns an. Er gewann, wir bekamen lebenslänglich und sitzen bis heute ein. Die Bedingungen sind gut, wir dürfen in die Küche, auf die Couch und sogar mit ins Bett.