Kätzchens Erwachen

 

 

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Ich träumte vom Morgentau und wie sich der Regenbogen darin bricht. Wie ich die ungeheure Finsternis zum Kleinnachtblau zerlege mit einem Leuchtschwert aus Glühwürmchenlicht. Man fürchtet mich. Wie ich den Nachbarshund ärgere und der Dummkopf mich nicht erwischt. Wie ich, der Kung-Fu-Fighter die Nachtfalter jage, auf dass sie zum Mond auffliegen und auf ihren Flügeln da sitze ich. Von fetten Mäusen zum Nachtisch. Am Ende aller Träume, gibts heute Fisch? 🐟 

Das Jenseits

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Die Genehmigung für den neuen Friedhof wurde noch nicht erteilt, im siebten Jahr liegt er brach, ohne Habe in seinem Leib. Die Meinungen darüber sind zweigeteilt, die einen wollen hüben, die anderen drüben begraben sein. Hier, nah am Haus will ich ruhen, sagt eine junge Frau. Ich verstehe, am Friedhof leben, auf dem Friedhof liegen, im Jenseits und doch zu Hause geblieben. Sie hat noch Zeit. Die anderen wollen nicht die ersten auf dem unberührten Friedhof sein, denn selbst ein Bündel Knochen fürchtet sich davor, allein zu sein. Auf manche Toten wartet ein Umzug. Zur gegeben Zeit. Die Genehmigung wird es regeln. Das gilt, versteht sich, diesseits. Jenseitige Formalitäten, meine Damen und Herren, sind mit dem Knochenmann zu klären. 

 

 

Träume, träume, träume süß!

 

 

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Ich habe mich am Kirschkern verschluckt. Macht nichts, unter der Erde sechs Fuß tief atmet es sich unerwartet gut. Träume ich, bin ich wach, liege ich im überraschend bequemen Grab? Die Eichhörnchen fliegen vom Sturm getragen, greifen nach dünnen Ästen, fallen. Hunde laufen neugierig hin, ich rufe laut, schnell schnell, kommt zu mir! Der Sturm tobt, Orkan zieht an, um mich herum Nebel und wütende Gischt. Ich habe unter Traumdeutung nachgeschlagen. Sturm – Der Träumende nimmt sich selbst zu ernst. Möglich wärs! So fasse ich mich kurz, stelle trocken fest: Die Kirsche lockte rot und süß, ich ließ sie – fatal, fatal nicht liegen. Jaja, was ist heute der Apfelmus in meinen Augen gestiegen!

Schwarzfahrer

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Der Kopfbus hält an, die Gedanken steigen ein, steigen aus wie bei der Straßenbahn. Vielfahrer, Wenigfahrer, Schwarzfahrer – die sind gerissen. Einzig die Buchstabensalate lassen sich häufig erwischen. Sie schauen mich verloren, wirr, fragend an. Wir fahr´n, fahr´n, fahr´n auf der Autobahn …