Schlechte Manieren

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Mama, Papa, Pudel spazierten im Park, eine Bilderbuchfamilie, kein Zweifel daran. Der Zusammenhalt an der dreifachen Dauerwelle gut erkennbar, unterschiedlich in der Farbe wenngleich, einmal rabenschwarz, eichhörnchenbraun und honiggelb der Pudel selbst. Sie machten kleine Schritte und benahmen sich im Allgemeinen sehr gesittet im Park. Oh, eine Bank! Wollen wir uns setzen? Sie taten das, der Pudel seufzend, er ginge wohl lieber weiter voran. Wir zwei kamen immer näher heran. Die Leine spannte sich, spitzdünnes Gezeter brach auf unserer Seite des Weges aus, bankseits blieb man ruhig, entspannt. War das nötig, fragte ich missgestimmt danach, mein Hund schwieg sich dazu ausgedehnt aus. Er beschleunigte wie mir schien freudig, als ich sagte, so, jetzt gehen wir nach Haus. Ist wie es ist, Familie sucht man sich nicht aus. 

Ein Wintergast, …

… der bis zum Frühling blieb. Bambi – mein schwieriger Pflegehund. So schwer es mir anfangs fiel einen Hund, der nicht mein Sternchen, nicht mein großer Schatz war in meiner Nähe zu haben, so tränenreich wird die Trennung sein. Auf sie wartet schon ein neues Zuhause, es dauert noch ein Weilchen, bis sie dort einziehen kann.

 

Das Hexen-Zweimal-Zwei

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Du willst wissen wie? Eins gab es nie.
Zwei setzt zum Sprung an, darunter liegt die Drei.
Schrei! Schmerz! Wollten wir Zuviel? Die Welt gebiert die Vier.
Schau, die Sechs!
Fünf? Ausradiert! Schlafen, schlafen, im Schlaf vergessen.
Aus dem Traum erwachen, ducken vor den Hieben, es wütet die Sieben.
Acht lacht verwegen, verjagt ist die Diebin.
Neun, ich will gehen!
Zehn, bleib stehen! Du muss das Hexenwerk bezahlen!
Ach, was kann ich schon geben?
Dein Leben mal zwei. Das ist Hexenzauberei.
Eins, zwei, drei.
Wähle sorgfältig aus!
Schwarzer Kater, schwarze Maus, du bist raus!

Goethe, das musst du jetzt aushalten. Unsinnsreimerei aus einem unendlich traurigen Anlass. Weil ich nicht verstehe, warum mein kleiner, gepelzter Liebling gehen musste. Farewell, mein Sternchen, farewell …

Im Garten/25.05.16

Herrgott, richte es so ein,
daß es täglich von Mitternacht bis drei Uhr früh regne,
aber langsam und warm, weißt du, damit es einsickern kann;
doch soll es dabei nicht auf die Pechnelke, das Steinkraut, Sonnenröschen,
den Lavendel und andere Blumen regnen,
die dir in deiner unendlichen Weisheit als trockenliebende Pflanzen bekannt sind – wenn du willst, schreibe ich es dir auf ein Blatt Papier auf;
ferner soll die Sonne den ganzen Tag über scheinen,
aber nicht überallhin (zum Beispiel nicht auf den Spierstrauch und Enzian,
noch auf Funkie und Rhododendron) und auch nicht zu stark;
dann möge es viel Tau und wenig Wind geben,
genug Regenwürmer, keine Blattläuse, Schnecken und keinen Mehltau,
und einmal in der Woche
verdünnte Jauche mit Taubenmist regnen.
Amen.

Karel Čapek aus: Das Jahr des Gärtners

Die Rückkehr des Winters `16

14. März ´16. Der Winter gibt nicht auf, Beweisfotos vom heutigen Morgenspaziergang. Korrektur: Es soll 15. März heißen. Anscheinend habe ich den gestrigen Tag verschlafen.

Hund, Glück, Morgenlicht

 

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2. März, kurz nach 7:00

Ich: Heute reden wir über das Glück
Hund1: Ich will nicht reden
Ich: Was bedeutet für dich Glück, Hund1?
Hund1: Ich höre dich nicht
Ich: Hund2?
Hund2: Ich passe in ein Glück viermal hinein!
Ich: Du weißt nicht, wovon du sprichst, oder?
Hund2: Nein
Ich: Trotzdem lieb. Hund1?
Hund1: Was weiß ich, ein Stück Wurst im Morgenlicht

Mit Hunden kann man über so etwas nicht reden. Wieviel klüger wir Menschen doch sind. Glück ist … ist … ich gehe mir das Morgenlicht genauer anschauen.

Sie wünschen?

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Der Hund mit der Blume im Hundehaar wird doch nicht … Doch, er gibt eine Bestellung auf. Von der Karte die Nummern 1 bis 4, werft alles in einen Topf, wenn ich bitten darf. Wir sind nicht so ein Restaurant, maunzt ihm gereizt der rothaarige Kater auf den Kopf. Dem Hund schwellen die Backen an … jetzt geht es dem Kater an den Kragen. Ein Luftballon? Oh! An die Küche, schnurrt der Kater jetzt freundlich gestimmt, einmal 1 bis 4, durcheinander, kein Besteck, der Gast wünscht es so!

Mensch und Tier, ein ungleiches Gespann. Der Mensch, ob von seinen Fantastereien getragen – ich wollte Dr. Dolittle sein – oder einfach nur gleichgültig, ist meistens doch von seiner Überlegenheit überzeugt. Und das Tier sitzt so oder so am kürzeren Hebel. Hier ein sehr schöner Text von Stephanie https://klunkerdesalltags.wordpress.com/2016/02/08/tiere/ ich fühlte mich inspiriert 🙂

 

 

Pelzige Gedanken

imageWoran denkt mein Hund, wenn er halb im Schlaf, halb wach vorm Kamin liegt? Siehst du den Gräsertango? Fragt er mich. Den Espenlaubwind? Den bunten Schatten, der ins Dunkle flieht? Ich stocke, bin ratlos, was sage ich ihm? Nein? Hakt er nach, gibt es das nicht? Doch, doch, das alles gibtˋs. Woran denken Hunde, Tiere? Ich weiß es nicht.